„Immer nur nach oben schauen“

Eins vorweg. In diesem Beitrag, den ich in fast der selben Form zuerst auf Faceboook geschrieben hatte, geht es nicht so sehr um die Werke des Fotografen, sondern mehr um das was er sagt und zu welchen Überlegungen es bei mir führt.
Auf Facebook kam es zu einer kleinen Diskussion, für die ich sehr dankbar bin und auf welche ich am Ende noch mal kurz eingehen möchte.

Andreas Chudowski ist Fotograf und Co-Gründer von PicDrop.

In diesem herrlich erfrischend lockeren und vor allem ehrlichen Video spricht Andreas Chudowski über seine Arbeit und seinen Werdegang.

Am Ende gibt es noch ein paar Empfehlungen was man so tun kann um sich fotografisch weiter zu entwickeln. Weiterbilden, sich mit Kollegen austauschen, Museen und Ausstellungen besuchen, ausprobieren usw. sind mehr oder weniger alles Dinge, die ich als naheliegend bezeichnen würde und auch mehr oder weniger tue – wenn auch weniger als ich gerne würde.

Vor allem sein letzter Tipp „Nur nach oben gucken!“ erscheint es mir wert genauer betrachtet zu werden und dass ich ihn mir öfter mal in Erinnerung rufe.
Es geht darum, sich an den Fotografen und Arbeiten zu orientieren, die (nach eigener Einschätzung) besser sind als man selbst und nicht seine Zeit damit zu verschwenden sich weniger gute Arbeiten anzuschauen.
Als ich das hörte fiel mir spontan die gerade (mal wieder) auf Facebook laufende Diskussion ein, dass ja angeblich nur nackte Haut Likes bekommt. Da sind wieder x Leute unterwegs, die all den anderen Leuten erklären wollen, dass die Bilder schlecht sind, anstatt selber zu versuchen was besseres zu produzieren. Und ich lese den Mist, rege mich auf und verschwende im Grunde auch nur meine Zeit.

Nach oben schauen. Immer nur nach oben schauen. Gar nicht so einfach. Macht es mir doch klar, dass ich „unten“ bin.


Mein guter Freund Michael schrieb auf meinen kleinen Artikel auf FB hin „Mein Lieber, über Deinen letzten Satz ärgere ich mich ein wenig. Es geht doch eher um die eigene Eischätzung, als vielmehr um die Kategorisierung in „oben“ und „unten“.

Ich habe darüber nachgedacht an dieser Stelle, in diesem Beitrag, eine andere Formulierung zu verwenden und damit etwas Erklärarbeit mir zu sparen.
Ganz offensichtlich habe ich das nicht getan. Und zwar weil ich gerne pointiere oder auch überspitze, ein wenig provoziere und auch ganz gerne mal das Risiko eingehe mich falsch auszudrücken oder missverstanden zu werden. Dann verbunden mit der Hoffnung, dass daraus eine interessante Diskussion entsteht.

Dieses „unten“ da oben 🙂 finde ich gar nicht so schlimm. Es gibt ja nur meine eigene Einschätzung (siehe auch hier) wieder und manchmal ist es ganz gut seine Position in der Nahrungskette zu kennen.
Nein, das ist natürlich auch Quatsch. Es gibt hier keine Nahrungskette. Ich rede ja nicht vom Kunsthandel. Für mich bedeutet „unten“ nicht zwangsläufig am Boden im Dreck, sondern eher, dass da noch Luft nach oben ist. Das man einfach noch nicht angekommen ist. Wobei ich meist auch hoffe, es niemals zu tun.