Vor wenigen Tagen habe ich in Andalusien jemanden kennengelernt, der hauptsächlich hier ist, um auf dem Circuito de Andalucía mit seinem Moped Runden zu drehen.
Den habe ich heute besucht.

Wie ihr an meiner Ausdrucksweise leicht erkennen könnt, habe ich keinerlei Ahnung davon. Die Mopeds hier sind richtige Rennmaschinen und die Fahrer DTM-Fahrer, die hier testen und trainieren, sowie auch Hobbyfahrer.
Ziemlich viele deutsche Kennzeichen auf dem Parkplatz zu sehen.

Überall, wo etwas mit viel Leidenschaft ausgeübt wird, entstehen eigene Welten. Das ist hier nicht anders. Und andere Welten zu betreten, finde ich spannend.
Eins vorweg, über Sinnhaftigkeit, Ökobilanz usw. möchte ich hier nicht reden. Ich bin dankbar, dass ich in diese Welt mal reinschnuppern durfte. Leidenschaft begeistert mich – auch wenn ich sie nicht teile.

Apropos reinschnuppern; ich war ja nur ein paar wenige Stunden da, aber der Gestank war schon enorm. Besonders in den Boxen, die ich auch gerne schnell wieder verlassen habe. Die Fahrer, die teilweise schon seit Tagen auf der Rennstrecke sind (Camper vor der Tür), sitzen völlig entspannt in der Box und warten auf ihren nächsten „Einsatz“.

Ihren Gesprächen zuzuhören ist interessant. „Wie viel Tage fährst Du den Vorderreifen?“, „Anderthalb“. Ok, für Leute, die im Rennsport unterwegs sind, wird dies kaum etwas Überraschendes sein. Mir geht es da natürlich anders.
Als ich Mountainbike gefahren bin, habe ich auch mehrmals im Jahr Ketten, Blätter, Ritzel und Bremsbeläge getauscht. Wohingegen mein Stadtrad Jahre ohne Tausch auskommt.
Dass im Sport andere Regeln gelten war mir also klar, aber anderthalb Tage?
Interessant auch die Airbag-Jacken – und das man sie wieder befüllen lassen kann 🙂

Die Rennstrecke ist die mit den meisten Sonnenstunden in Europa. Kein Wunder, liegt sie doch direkt neben der einzigen Wüste Europas.
Manche Fahrer bringen ihr Moped selbst nach Spanien, manche lassen die vom Promoter transportieren und manche lagern sie an der Strecke ein.

Auch wenn unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, wenn DTM-Fahrer sich die Strecke mit Hobby-Fahrern und -Fahrerinnen, teilen, so merkt man, dass die Leidenschaft alle verbindet. Nicht nur, wenn dem DTM-Fahrer mal schnell mit Werkzeug und Batterielader ausgeholfen wird 🙂