Das Thema: Wie finde ich Bilder aus den unendlichen Weiten meines Lightroomkataloges schnell auf dem Handy?

Gestern war ich mit Michal im YellowKorner und wir schauten uns, teilweise erneut, ein Bild an.
Hm, so was in der Art könnte man auch mal machen. Es fielen uns direkt zwei Modelle ein, mit denen wir das gerne umsetzen würden und ich sagte, dass als Location die Groove vielleicht ganz gut passen würde.

Und dann wollte ich dem Micha ein paar Bilder zeigen, die ich dort mit Anita gemacht habe. Aber wie so oft habe ich sie nicht auf die Schnelle auf dem Handy bzw. in der Cloud finden können.

Zu Hause am Rechner in Lightroom würde ich die Bilder in Sekunden finden. Aber auf dem Handy? Unterwegs?

Also sitze ich hier nun an einem wiedermal verregneten Tag und überlege mir, wie ich das Problem lösen könnte. Für irgendwas müssen solche Tage ja gut sein.

In Lightroom würde ich ganz einfach nach „Anita Groove“ suchen lassen. Auf den Festplatten liegen bei mir die Bilder nach Jahren zusammengefasst mit „Datumsordnern“. Lightroom legt sie beim Import so an. Z.B. „2022/2022-04-15“ und ich benenne sie meist noch um in dem ich den Namen der Shootingpartnerin, oder den Anlass, und die Location mit anhänge. Also z.B. so „2022/2022-04-15 Anita Groove“.

Meine erste Idee, die es ggf. später zu verfeinern gilt, sieht so aus;
Exportiere alle Bilder, die mindestens x Sterne haben, in einer verhältnismäßig kleinen Auflösung mit derselben Ordnerstruktur wie auf der Festplatte in die Cloud.
Ich brauche auf dem Handy nicht die volle Auflösung und vor allem macht sie die Übertragung unnötig langsam.

Das Problem; Lightroom kann die Ordnerstruktur beim Export nicht erhalten! Auch in Version 12 nicht 🙁 Nun habe ich in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen mit den Plugins vom guten Jeffrey gemacht. Also ist seine Webseite meine erste Anlaufstelle.

Und tatsächlich „This Lightroom “Publish” plugin for Adobe Lightroom Classic allows you to export copies of your Lightroom photos to disk in a folder hierarchy that mimics the folder hierarchy in your Lightroom catalog.“

Also schnell das Plugin „Folder Manager“ runtergeladen und über den Lightroom-Zusatzmodul-Manager installiert.

Danach erscheint es in der Liste der „Veröffentlichungsdienste“.

Lasst euch nicht irritieren; hier geht es um das Gelbe. Das Grüne ist quasi dasselbe in grün. Nur nicht für Folder, sondern für Collections. Das ist aber hier und heute nicht das Thema.

Also richten wir den Dienst Mal ein und fangen dabei einfach oben an.

Natürlich braucht das Ding einen Namen. Ich beabsichtige ja nicht wirklich Alles für das Handy zur Verfügung zu stellen, und auch nicht Alles in der gleichen Sammlung. Wie man was filtert hängt natürlich stark davon ab, wie man seinen Katalog mit Farben, Bewertungen, Stichwörtern usw. gepflegt hat. Dazu kommen wir später noch genauer.

Ich will erstmal nur Porträts mit mindestens drei Sternen verarbeiten und nenne den Dienst deshalb „Portraits for Mobil“. Vielleicht gibt es irgendwann auch mal einen Ordner „Portraits, best of“. Vielleicht macht diese Strukturierung auch gar nicht so viel Sinn. Das weiß ich alles noch nicht. Und mit irgendwas muss man ja anfangen.

Der Tree Root beschreibt das Wurzelverzeichnis des Ordners, in den exportiert werden soll. Damit ich mit dem Handy darauf zugreifen kann, nehme ich einen Ordner, der automatisch in der Cloud landet. In meinem Fall OneDrive. Es könnte natürlich auch DropBox usw. sein.

Den „Special Smart-Preview-Export Mode“ sollte man nur einstellen, wenn man weiß was man tut 🙂 Ich lasse ihn also aus.

Die nächsten Einstellungen sind „normale“ Lightroom-Export-Einstellungen. Schon daran zu erkennen, dass sie auf Deutsch sind.
Da ich ja relativ kleine, schnell zu ladende Bilder haben möchte, lasse ich es bei JPG mit Qualität 60 und setze die kurze Kante auf 1024 Pixel.
Ob die Qualität und Größe ausreicht muss man ausprobieren. Vielleicht darf es ja auch noch was weniger sein und man verringert die Dateigröße weiter. Es hängt von so vielen Faktoren ab, als das sich da keine pauschale Aussage treffen lässt.

Alle weiteren Einstellungen des Plugins lasse ich erstmal unberührt.

Nach dem Speichern sieht es nun so aus:

Nun rufen wir das Kontextmenü auf und wählen „Smart Collection erstellen…“.

Wie gesagt, erstmal sollen nur Portraits mit einer Bewertung von mindesten drei * exportiert werden.

Jetzt können wir noch ein paar Anpassungen der zu erzeugenden Pfade machen. Hier hängt natürlich auch wieder Alles von den spezifischen Gegebenheiten und Wünschen ab.

Bei mir liegen alle Bilder auf einer internen Platte in dem Ordner „Pictures“. Deswegen würde der root-Pfad immer mit „Pictures“ ergänzt werden. Ist aber an der Stelle eine unnötige, immer gleiche Ebene. Und da ich die nicht haben will setze ich „Leading path component to strip“ auf „1“.

Da ich aber vielleicht noch mal eine andere Smart Collection, z.B. für Street-Bilder oder die oben erwähnten „best of“, exportieren möchte, erweitere ich den Pfad mit „portrait“.

Unter dem root-Folder „_mobil“ sähe es dann z.B. so aus:
_mobil
    portrait
          2022
              2022-04-18 Anita Groove
              …

    street
          2022
              2022-11-11 Hückeswagen
             ..

Nun ist es Zeit das Ganze mal auszuprobieren. Kontextmenü auf der Sammlung und „Jetzt veröffentlichen“ wählen.

Wer in einen OneDrive-Ordner exportiert, der sollte die Syncro von OneDrive vorrübergehend abschalten. Das macht die Sache deutlich schneller.

Der Export wird vorbereitet, die CPU kommt ins Schwitzen und die Lüfter drehen ein wenig hoch.

Lightroom exportiert nun 2604 Bilder aus den Jahren 2015-2023 und braucht dafür ca. 40 Minuten in denen aber bequem am Rechner weiter gearbeitet werden kann.
Die Gesamtgröße liegt bei ca. 425MB und ist somit so gering, dass es auch direkt aufs Handy gespielt werden könnte. Es ergibt sich eine durchschnittliche Bildgröße von 170KB.

Ein beliebig herausgegriffenes Bild aus dem Export (121KB).

Größe und Qualität sind in meinen Augen völlig ausreichend für den Verwendungszweck und bei einem ersten Test erscheint mein Problem annehmbar gelöst. Der Rest wird sich zeigen.

Ich hoffe, dass ich mit dem kleinen Artikel jemanden helfen konnte sein Problem zu lösen oder zumindest eine Inspiration gegeben habe.

Bei Fragen oder Anregungen; haut sie einfach in die Kommentare 🙂

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