Mitte September. Es ist recht plötzlich kalt geworden. Ich habe mir einen Tee gemacht. Auf dem second screen, der nicht wirklich der second ist, läuft OneRepublic, das Superbloom Festival 2024.
Vor wenigen Minuten habe ich die letzten Bilder aus dem Shooting mit Adam & Jad hochgeladen. Damit ist die Bearbeitung erstmal abgeschlossen. So ganz ist sie das ja nie. Wenn ich Monate später noch mal Bilder anschaue, dann ist es oft so, dass ich einzelne noch mal bearbeite.
Die Bearbeitung ist immer auch ein bisschen Spiegel meines Gemütszustandes.
Dieses Shooting war eines der wenigen in 2024. Und es war etwas Besonderes. Jedes Shooting ist etwas Besonderes. Aber das halt noch was mehr.
Erstens shoote ich selten Männer. Zweitens, Plural. Drittens, so gut wie immer alleine. Dieses Mal aber mit einem Kumpel zusammen, dem lieben Michael.
Die Idee mit Jad & Adam zusammen zu shooten ist viele Monate alt. Sie befand sich lange auf dem Niveau von „Man müsste mal zusammen was machen“. Bei einem Bierchen mit Micha kam der Gedanke auf, zusammen zu shooten. Sehr ungewohnt für uns beide.
Was die Fotografie angeht, sind wir uns in vielen Dingen ähnlich. Auch die Begeisterung für Corbijn und Lindbergh, die man vielleicht ein wenig in den Bildern sieht, teilen wir.
Wir suchen normalerweise die Eins zu Eins-Beziehung. Den direkten, persönlichen Kontakt zum Shootingpartner.
Ich habe vor jedem Shooting eine leichte Anspannung – und finde das gut. Es hilft mir, mich zu fokussieren und bringt Energie. Hier war es etwas mehr. Und auch das war gut so.
Nun sitze ich also hier vor knapp 400 Bildern, welche die bisherigen Auswahlprozesse überlebt haben. Die sind nicht alle gleich gut. Natürlich nicht. Manche finde ich einzeln super. Andere sehe ich eher als Teil einer Serie. Da entfalten sie ihre Kraft.
Es sind Bilder entstanden, die komplett meiner unklaren Vorstellung entsprechen. Andere, die mich selbst ein wenig überraschen. Einige, über die ich mich ärgere, weil sie ohne viel Aufwand meinerseits besser hätten sein können.
Aber das ist normal. Das muss so sein. Wenn mir nach einem Shooting nichts ein- oder auffällt, was ich besser machen kann, dann höre ich auf zu fotografieren 🙂
Es war mir eine Freude. Und die weitere Auswahl, und das Bilden von Strecken, wird eine sein.
Danke Adam, Jad und Micha.