„Wo bist Du? Ich bin im Kreisverkehr rechts raus gefahren“
Auch ein Satz für die Ewigkeit. Ebenso wie „Es ist doch nur Holz“.
Viele Sätze haben wir gewechselt. Nicht alle so bedeutsam wie die obigen.
Viele Bilder haben wir gemacht. Nicht alle so bedeutsam wie die unten. Erst recht nicht für Alle.
Das Buch „Porträtfotografie 1“ von Cora und Georg Banek beginnt damit, dass die Porträtfotografie ein wundervolles aber auch sehr anspruchsvolles Genre ist, „Denn zu keinem anderen Motiv müssen Sie eine Beziehung aufbauen, mit ihm reden und Ihre ganze Persönlichkeit einbringen.“
Jetzt würde ich Anita niemals als Motiv berzeichnen, auch nicht als Modell, ein Wort, welches ich sowieso zunehmend weniger benutze und durch „Shootingpartner*in“ ersetze. Denn Modell ist mir zu passiv, zu wenig auf Augenhöhe, zu unpersönlich. Diese Art der Fotografie, wo die Dame vor der Kamera ein besserer Kleiderständer ist, dem man permant Komplimente aber auch (Mikroposing) Anweisungen gibt, ist nicht meine. OK, an den Komplimenten kann ich noch arbeiten 🙂
Für mich sind Shootings, zumindest die richtig guten, und das bemesse ich gar nicht so sehr am Ergebnis, sprich den Bildern, immer Teamarbeit.
Aber unabhängig von diesem Wort, welches im obigen Kontext des Buches völlig passend ist, haben die beiden mit der Aussage recht. Man kann es nicht oft genug sagen; das wichtige in der Peoplefotografie sind die People.
Technik ist im Vergleich zum zwischenmenschlichen Umgang trivial und in endlicher Zeit zu erlernen 🙂
Portraits sind so viel mehr als einfach nur Bilder von einem Menschen. Wenn es gut läuft, dann teilen Fotograf und Fotografierte für eine gewisse Zeit ein kleines Stück ihrer kleinen Welt. Und dann entstehen diese Bilder, die beim Betrachten für einen kurzen Moment die Zeit anhalten.
Der weltliche Teil dieser kleinen Welt war hier Leverkusen mit seinem bekannten chemischen Werk und der wahrscheinlich noch bekannteren Brücke. Wobei ich natürlich nicht Vater Rhein als, so rein wohnortsbezogen, verbindendes Element von Anita und mir vergessen darf.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
One thought on “Mit Anita am Rhein in Leverkusen”
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