Wer seine Bilder, aus welchen Gründen auch immer, nicht einem Cloud-Dienst anvertrauen will oder speziell mit Amazon ein Problem hat, der braucht nicht weiter lesen. Ich hätte für beides Verständnis.
Wer kein Prime-Mitglied ist und es auch nicht werden will auch nicht.
Wer überhaupt keine Bilder macht bzw. keine sichern will, der auch nicht. Ach, ich könnte die Liste wohl noch lange fortsetzen 🙂
Ok, immer noch am lesen? Dann lass uns anfangen…
Amazon Photos ist einer der vielen Dienste, die Amazon anbietet und Bestandteil der Prime-Mitgliedschaft (aktuell 69€/Jahr) ist.
Amazon sagt, dass Prime-Mitglieder unbegrenzten Speicherplatz für Fotos zur Verfügung haben. Bei solchen Aussagen kommt sofort die Frage auf „Was heißt unbegrenzt und was heißt Foto?“.
Google behauptet so etwas ja auch schon lange. Aber dummerweise gilt dies nur für Fotos mit max. Kantenlänge von 2048px und ist somit für meinen Anwendungsfall uninteressant. Flickr hatte lange 1 TB frei. Nun sind es noch 1000 Bilder. OneDrive von Microsoft ist auch noch eine interessante Alternative. Für ca. 60€ bekommt man eine 5er Lizenz Office mit jeweils 1 TB Speicher. Es gibt Möglichkeiten die 5 mal 1 TB auf einem PC zu nutzen 🙂 Aber das soll hier gar nicht das Thema sein. Ich möchte mich auf Amazon Photos konzentrieren, denn dies ist in meinen Augen die einfachste Lösung – wenn man sowieso Prime-Kunde ist.
Was mich interessiert ist ja eine Form von Backup meiner RAW-Dateien, die vollautomatisch laufen soll, keine Zusatzkosten erzeugt und nur geringe Aufwände schafft.
Ich dachte sehr lange Zeit, dass Amazon auch eingeschränkt wäre auf die üblichen Formate wie JPEG oder PNG usw. und somit eben keine Lösung darstellt.
Aber für Amazon sind RAWs Fotos!
Zitat „RAW-Fotodateien sind firmeneigene Dateiformate, entwickelt vom jeweiligen Kamerahersteller. Viele RAW-Fotodateien werden von Amazon Drive und Prime Photos als Fotos identifiziert. Wenn Sie ein Prime-Mitglied sind, werden diese nicht auf Ihren Gratis-Speicherplatz angerechnet.“
Das ist eine Ansage!
Folgende Formate gelten aktuell (2020) für Amazon als RAWs:
- NEF-Dateien (Nikon)
- CR2-Dateien (Canon)
- ARW-Dateien (Sony)
- CRW-Dateien (Canon RAW CIFF-Bilddateien)
- ORF-Dateien (Olympus)
- DNG-Dateien
Siehe hier.
Mit der richtigen App (gibt es für Windows, Macs, Android und iOS) und einer flotten Leitung lassen sich so bequem die Bilder in die Amazon-Cloud schubsen.
Entgegen einer Synchronisation bleiben bei einem Backup die Dateien in der Cloud bestehen, wenn sie auf dem PC gelöscht werden. Die Einrichtung ist einfach.
Werden Dateien in „Amazon Photos“ gelöscht, so wandern sie dort erst mal in den Papierkorb und werden erst nach 30 Tagen endgültig gelöscht. In dieser Zeit können sie über den Browser wieder hergestellt werden.
Über Sinn und Unsinn, Datenschutz, DSGVO und all die Bedenken muss jeder selber nachdenken. Auch ob man die AGBs wirklich liest oder nicht.
Eine kleine Entscheidungshilfe könnte auch dies sein.