Es war unfassbar warm und schwül. Schon seit ein paar Tagen zeigte uns die Sonne was sie so kann. Aber heute, am 9. August 2020, kam noch eine fiese Luftfeuchtigkeit hinzu.

Der Termin für das Shooting stand schon ein paar Tage und in diesem verdammten Corona-Jahr, in dem Pläne nun wahrlich oft was lächerliches haben, wollten wir wegen dem Wetter es auch nicht verschieben. Wer weiß, wann es dann was geworden wäre?

Pünktlich um 10Uhr waren wir beide am Loft in Bochum. Ich mag Menschen für die Pünktlichkeit, und somit eben auch die Zeit anderer Menschen, einen Wert hat.

Wie es zu diesem Shooting kam war schon ein wenig kurios. Eines Tages schrieb mich eine zouzadela an:

„Sag mal wollten wir nicht mal gemeinsam shooten 🤩 Liebe Grüße aus Bochum“.

Hm, wer bist denn Du? Mein Gedächtnis ist wirklich nicht mehr gut. Aber meist gibt es einen kleinen Zipfel an Erinnerung, an dem ich mühsam ziehen kann und irgendwann lichtet sich der Nebel ein wenig.
Hier war das anders. Ein einziges Dunkel.

„Hi Zuzanna, es ist mir ja ein wenig peinlich, aber ich bin alt und kann mich nicht erinnern 🙁 Hilf mir mal ein wenig auf die Sprünge bitte.“

Sie

„.… Oder schreibe ich hier mit dem „falschen“ 😉“

Ich habe extra auf Instagram in meinem Profil stehen, dass ich z.Z. keine offenen Projekte habe. Und „zur Zeit“ dauert schon recht lang an 🙂

Aber dieses „Gespräch“ entwickelte sich auf eine so lockere und lustige Weise, dass ich Zuzanna fragte, was wir denn vorhatten und ob wir nicht einfach, wenn auch ich offensichtlich der falsche war, etwas zusammen machen wollten?

Die weitere Kommunikation war auch noch mit ein paar Missverständnissen durchsetzt. So dachte ich, dass wir etwas reportagemäßiges mit ihrem Tonstudio machen könnten und stellte mir da eben ein Tonstudio mit großem Mischpult, vielen Knöpfen, Mikrofonständern usw. vor. So wie das früher halt war.

Nö, eigentlich ist das nur ein Computer und das Tonstudio ja auch das Ding ihrer Verlobten 🙂
Zur Zeit liegt mein fotografisches Interesse nicht mehr so sehr auf dem Einzelbild, sondern mehr auf Strecken. Und dabei habe ich Lust auf einen hohen dokumentarischen Anteil einer Leidenschaft der Person vor der Kamera, ob im Hobby oder im Beruf ist egal.
Eine der Leidenschaften ist das Loft, in dem wir uns trafen, selbst. Also passt es dann doch 🙂

Aber zurück, wir trafen uns also in Bochum, in dem sich der Fertigstellung nähernden Loft. Tranken Kaffee bzw. Wasser und quatschten erst mal eine Weile. Es war eine sehr angenehme, völlig ungezwungene Atmosphäre, nur die bereits erwähnte warme, schwüle Luft machte uns etwas zu schaffen.

Im Vorfeld des Shootings bin ich ja noch von einem größeren Reportageanteil ausgegangen und hatte Zuzanna von der „Koch-Strecke“ in diversity vom Jorns erzählt. Weshalb ich das Buch auch mitgebracht hatte.
Und schwups waren wir am fotografieren…

Was die Kommunikation am Anfang über Insta und Facebook versprochen hatte, setzte sich so fort.
Es war ein extrem entspanntes Shooting bei dem in weiten Teilen die Bilder fast schon nebenher entstanden sind.

Nach dem wir auch mit der oberen Etage „durch“ waren. Ging es in die Nebenräume und aufs Dach.

Eine tolle Zusammenarbeit für die sich die Fahrt nach Bochum gelohnt hat.

Ich bin froh über die anfängliche Verwechselung, ohne die der Kontakt nicht zustande gekommen wäre 🙂