Teil 1 eines kleinen Rückblicks. Auch wenn ich gerne bei Einstein bin „Mich interessiert mehr die Zukunft als die Vergangenheit, denn in ihr beabsichtige ich zu leben.“, so steht bald eine sechs vorne bei mir, und es ist wohl nicht völlig illusorisch, dass mehr Vergangenheit hinter mir liegt, als Zukunft vor mir. Was zwar die Zukunft noch wichtiger macht, aber es gibt halt viel Vergangenheit.
Sei´s drum. Es gibt Momente, die zu erinnern lohnen. Und irgendwie ist es ja auch das, was Fotografie so macht; Momente festhalten.

Mein erstes Fotobuch, das kein Geschenk sein sollte, oder wenn, dann eins an mich, habe ich 2020 erstellt. Viel zu selten schaue ich in die Bildbände, auch, oder gerade, in die eigenen.
Nun habe ich nach längerer Zeit wieder mit Alina geshootet, und irgendwie löste es diese Erinnerung aus.
Also los…

Schon immer haben mich Beweggründe interessiert. Die eigenen, und die der anderen.
Als ich mit der Porträtfotografie angefangen habe, stand ich vor dem Problem, vor dem wohl viele stehen; wie komme ich an die Motive? Nur deswegen habe ich mich bei Facebook angemeldet, bin auf Meetups und sogenannte Fotowalks gegangen. Eine aufregende Zeit. Im Positiven wie im Negativen.
Die Zusammensetzung der meisten Walks folgt dem Schema; Fotografen alt und männlich, Modelle jung und weiblich. Nun muss man wissen, dass oft weder die einen das eine, noch die anderen das andere sind.
Manchen ist das klar. Vielen nicht. Nicht jeder, der eine Kamera um den Hals hängen hat, ist ein Fotograf. Nicht jede, die vor der Linse herumhüpft ein Model. Auf der Modellseite war das Schlimmste, was mir so begegnete, drastische Selbstüberschätzung. Auf der Fotografenseite hingegen gab es richtige, ich muss es leider so deutlich sagen, Arschlöcher, die nicht an Fotografie interessiert waren, sondern an jungen Frauen und versuchten diese aus den Klamotten zu quatschen.
Es waren aber auch wirklich nette dabei, auf beiden Seiten, von denen ich viel lernen durfte oder mit denen sich eine Clique bildete (Stichwort Hafengang). Eine gute Zeit.
Als ich mein erstes Fotobuch mit der Auflage eins machte, da fragte ich die in diesem Buch abgebildeten Modelle, warum sie tun, was sie tun. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass wir alle auf TFP arbeiteten, also, ohne dass Geld in irgendeine Richtung floss.

Ich habe bis heute keine schönere Begründung gefunden. Meine erste Begegnung mit ihr war 2018

In der Zwischenzeit ist sie selbst immer mehr zu einem Kunstwerk geworden, mit ihren Tattoos, Piercings, Perücken, Make-up.

Für mich habe ich bis heute keine klare Antwort gefunden auf die Frage, warum ich fotografiere. Es geht darum, etwas entstehen zu lassen. Etwas ganz persönliches. Niemals wird jemand dasselbe Foto machen. Es geht um die Verbindung zu dem Menschen vor der Kamera. Die, die da ist, und die, die dadurch entsteht, dass man zusammen kreativ ist.
Es geht darum, dass man zusammen ein ganz kleiner Teil der Kunst ist.

Und es geht um so viel mehr. Auch um das, was Vivi schrieb in dieses Fotobuch. Dazu mehr im zweiten Teil.

Danke Alina.

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