Gefühlt ist es gar kein Jahresrückblick. Höchstens ein Halbjahresrückblick, oder ein Rückblickchen?

Es ist das zweite Coronajahr. Auf der einen Seite dicht gefüllt mit meist schlechten Nachrichten, sich dauernd ändernden Regelungen, Geboten und Verboten und auf der anderen Seite eben wenig Veranstaltungen, Ausstellungen, Parties und Kontakten. Letztendlich also dem, was das Leben „auffüllt“ und lebenswert macht – oder eben zumindest des Erinnerns wert ist.
Auch an den Sommer kann ich mich kaum erinnern. Lächerliche drei Mal war ich an meinem Lieblingssee. Das hat nun wenig mit Corona zu tun, sondern ist einfach dem Wetter und/oder schlechtem Timing des Selbigem zu verdanken.

Tja, vielleicht ist das Beste an diesem Rückblick, dass es eben ein Rückblick ist und das Jahr damit so gut wie vorbei ist. Dummerweise bin ich aber schon deutlich über der Hälfte meiner Lebenserwartung und so fühlt es sich in weiten Teilen auch wie ein verschwendetes Jahr an.
Ja, ich bin geimpft und auch geboostert und könnte mehr gemacht haben als ich tat. Natürlich ist auch das meine eigene Verantwortung. Aber seien wir ehrlich, vieles was machbar war, hätte unter den gegebenen Bedingungen wenig Spaß gemacht. Zumindest mir. Ich gehöre (leider) nicht zu den Menschen, die einfach alles um sich herum ausblenden können. Daran muss ich arbeiten. Nach zwei Jahren Pandemie sollte doch wirklich klar sein, dass man das meiste nicht nachholen kann und somit Momente zu nutzen sind, wann immer sie sich auftun.

Ja nun, auf was blicke ich denn nun zurück? Der Schwerpunkt meines Blogs liegt auf fotografischen Themen. Und so soll es auch bleiben. Dennoch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass nach Jahrzehnten der Tod wieder in mein Umfeld getreten ist. Nicht ungewöhnlich in diesem Alter. Aber erstens nützt diese Erkenntnis im jeweiligen Moment wenig und zweitens empfand ich die Umstände schon als „speziell“ und massiv.

Nun aber endlich zu den fotografischen Aspekten des Jahres.
Es gab wenig Shootings. Zumindest im Vergleich zu „normalen“ Jahren. Und kaum eins mit neuen Gesichtern. Jetzt bin ich sowieso nicht dauernd auf der Suche nach neuen Gesichtern, aber in Coronazeiten eben noch viel weniger.
Wenn ich meine Kontakte schon reduzieren soll, dann nutze ich die wenigen verbleibenden doch gerne für die Menschen, die mir schon länger ans Herz gewachsen sind.

Den Anfang machte auch dieses Jahr die liebe Julia. So langsam wird es zur Tradition, dass wir uns im Januar treffen. Letztes Jahr sind wir bei Regen auf eine Halde marschiert und eigentlich wollten wir da eine Serie daraus machen, gibt ja genug Halden im Pott, aber bisher ist es nicht zu einer weiteren gekommen.
Dieses Jahr sind wir einfach um den Block gezogen.

Silja gehört zu den neuen Gesichtern. Ich erinnere mich gu, dass wir in Köln im Schneetreiben fotografieren wollten. Treffpunkt war der Rheinauhafen und auf dem Zubringer zur Severinsbrücke kamen wir wunderbar große Schneeeflocken entgegen.
Tja, und am Treffpunkt war, als Silja dann eintraf, nichts mehr davon übrig 🙁 Das Wetter war dann, wie der Kölner so schön sagt, uselig.

Weiter ging es im Februar mit Claudia. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte ich eine meiner wenigen Ausschreibungen in meiner Lieblings-Facebook-Gruppe gemacht. Claudia meldete sich, war mit meiner Grundidee einverstanden und vermittelte mir das Gefühl von Freude und Begeisterung.
Und wenn dazu noch Verbindlich- und Pünktlichkeit kommt, dann ist die Freude ganz meinerseits.
Ich glaube, zwischen Ausschreibung und Shooting vergingen nur wenige Tage. Allgemein und in Coronazeiten besonders, bin ich davon überzeugt, dass gerade Kennenlernshootings schnell angegangen werden sollten, da sonst die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie im Sande verlaufen.

Das Shooting mit Lara in Essen kann natürlich nicht unerwähnt bleiben. Lara gehört auch zu den langjährigen Weggefährtinnen bei denen nicht jedes Treffen ein Shooting ist und die Fotografie weder das einzige noch immer das führende Thema ist.

Kurz darauf, Anfang März, ging es dann das erstmals in diesem Jahr nach Teneriffa. Diese Insel tut so gut. Die Sonne, das Licht, die Vegetation, die Leute, der Cortado…
Es sollte keine Shootingreise sein, sondern Urlaub. Aber eine Kamera, dieses mal die kleine Olympus, ich bin ja schließlich viel unterwegs, war natürlich mit. Im Vorfeld der Reise habe ich in einer Teneriffa-Gruppe gefragt, ob jemand da ist, der Lust hat auf ein paar Bilder. Unter anderem hatte sich Jenny gemeldet. Nicht nur, dass sie wenige Minuten von meiner Ferienwohnung entfernt wohnte, sie versprühte auch die meiste Begeisterung. Und so trafen wir uns öfter in meiner Urlaubszeit, sind losgezogen, haben viel gequatscht und einige Bilder gemacht.

Zu dem Treffen mit Anita in Leverkusen gibt es wieder einen eigenen Blogbeitrag.

Und auch Alina habe ich in 2021 wiedergesehen. Es ist immer ein Spaß mit Alina und jedesmal anders. Ich freue mich schon auf das nächste Mal und bin gespannt, wie sie sich bis dahin verändert hat.

Ein ganz besonderes Shooting fand in Hellenthal statt. Hier ging es nicht um hübsche Menschen, sondern hauptsächlich um Vögel. Sehr schön einen alten Freund mal wieder getroffen zu haben.
Solche Tage, wie auch der gesamte Sommer, gehen viel zu schnell vorbei.

Im Juni traf ich mich dann mit Olivia. Geplant war es schon was länger. Aber auch in Coronazeiten ist es nicht ganz einfach einen Termin zu finden. Die Impfung ist nun schon etwas her. Die erste. Die Zweitimpfung kommt in zwei Wochen.
Auch wenn es hier im Rückblick anders wirken mag,  so bin ich doch eingerostet. Blende, Zeit und ISO sagen mir schon noch was, aber es fehlt die Sicherheit, die durch Routine entsteht. Dieses quasi instinktive Gespür für die Situation und das Licht. Im Moment muss doch mehr durch den bewussten Teil des Gehirns, weshalb es langsamer geht und mehr Energie kostet.
So hatten wir beide anfänglich auch unsere Schwierigkeiten in diesen ominösen Flow zu kommen. Später ist es uns doch gelungen und so sind folgende Ergebnisse zustande gekommen.

Im Sommer entspannte sich die Coronalage etwas und so konnte Anfang Juli das dritte Agger-Meetup stattfinden. Mit Picknickdecken, Flammingo, Einhorn und vor allem viel Freude sich endlich mal wieder persönlich zu sehen trafen wir uns am Fluss.

Kommen wir also zum unbestrittenen fotografischen Highlight des Jahres. Dies war natürlich das Shooting mit Fabienne in den Niederlanden, welches ich hier beschrieben habe.

Ende August wurde geheiratet 🙂 Für mich recht untypisch – und dann auch noch im Studio. Aber ich war auch nur der Katzenbespaßer und Klammerhalter 🙂 Organisiert und durchgeführt hat Amy das Hochzeitsshooting mit Sandra und Julia.
Neben den behind the scenes habe ich natürlich auch ein oder zwei „richtige“ Bilder gemacht. War ein tolles Shooting, hat viel Spaß gemacht und Neues zu machen ist ja einer der Antriebe des Hobbys.


Wir sind im September angekommen. Erst. Sorry, aber ein wenig habt ihr noch vor euch. Lasst euch Zeit, muss nicht heute sein. Der nächste Jahresrückblick wird ein wenig auf sich warten lassen – versprochen 🙂

Also, im September ging es erneut nach Spanien. Diesesmal nach Andalusien.
Amy und Meg waren bereits vorausgereist. Erneut hatte ich „nur“ meine Olympussi mit. Wenn ich nur mit Rucksack reise, und zumindest vorhabe viel zu laufen, dann ist das noch immer meine erste Wahl.

Die Spanienreise endete quasi in Paris 🙂 Passend zur Verhüllung des Triumphbogens.
Hier nur ein kleiner Auszug. Es gibt so viele Bilder mehr. Vielleicht schaffe ich es irgendwann einen eigenen Beitrag hierzu zu schreiben…

Die Bundestagswahl genoß ich bei angenehmen Temperaturen auf dem Balkon in Mojacar 🙂

Von Spanien bzw. Paris springen wir direkt ins Land der Frikandel 🙂 Die Niederländer mögen es mir nachsehen. Das Land hat natürlich deutlich mehr und auch besseres zu bieten.
Das Meer zu sehen ist immer eine Freude. Anita zu sehen auch. Mit Anita ans Meer zu fahren ist also doppelte Freude. Einen kleinen Einblick in das Shooting findet ihr hier.

Der Herbst fing gar nicht so schlecht an. Die Inzidenz sank, das Wetter ließ Besuche der Außengastronomie noch zu, endlich war ich wieder beim Poetry Slam und auch im Museum. Diese leichte Entspannung hielt nicht lange an.
Und Schwupps sind wir im November angekommen. Das Taste and Shoot war eine wunderbare und dieses Jahr eben seltene Gelegenheit viele bekannte Gesichter zu treffen.

Im November waren Amy und ich dann noch zu Besuch bei Karen. Für mich ein wunderbares Beispiel dafür wie vielseitig die Fotografie sein kann. Und zwar sowohl auf Fotografen- wie auch auf Modelseite.
Für manche Menschen ist ein Foto die Abbildung der Realität. Sie erkennen nicht, dass dem Foto mindestens zwei Dimensionen fehlen und dass dem Fotografierenden mehr als Blende, Zeit und ISO als Einflussmöglichkeit zur Verfügung stehen.
Neben all den Aspekten der Bildgestaltung ist, besonders in der Peoplefotografie, die Wechselwirkung zwischen den beteiligten Personen hervorzuheben. Und so kommt es, dass ich ganz andere Bilder mit Karen gemacht habe als z.B. Amy. Nicht besser oder schlechter, sondern anders.
Das funktioniert natürlich nur mit so wunderbaren Modellen wie Karen, die, in meinen Augen, mutig sind einiges von sich preiszugeben. Denn auch in der Inszenierung steckt immer Persönlichkeit,

Anfang Dezember ging es erneut nach Teneriffa. Das Wetter hier in Deutschland ist einfach nicht auszuhalten. Und in Kombination mit Corona und dauerhaftem Home-Office noch viel weniger.

Ich hatte mir letztes Jahr vorgenommen weniger auf Instagram zu machen, ja, noch weniger. Und auch Facebook wollte ich reduzieren. Dafür mehr hier im Blog. Dass das in einem einzigen Beitrag realisiert wird, und zwar in diesem, hatte ich nicht gedacht 🙂
Am Ende ist der Rückblick doch länger geworden als anfänglich gedacht. Das liegt aber auch an den vielen Urlaubsbildern 🙂 Nachdem ich Vieles (auch was hier nicht in Worte gefasst wurde) habe Revue passieren lassen, bin ich doch etwas versöhnter mit diesem Jahr. Es gab eben doch auch viele gute Momente mit tollen Menschen.

Ich möchte mich bedanken bei meinen Mitstreitern, meinen Shootingpartnerinnen und -partnern, bei meinen Gesprächspartnern, Mitreisenden und all den anderen Menschen, die Zeit mit mir geteilt haben und meine dadurch wertvoller gemacht haben.
DANKE!

Kein Rückblick ohne Ausblick

Ich könnte fast den vom letzten Jahr nehmen 🙁
Ich hatte tatsächlich im Frühjahr positive Gefühle. Ich dachte, dass uns das Impfen aus der Pandemie führen würde – und zwar noch 2021. Wie es nun aussieht brauche ich euch nicht erzählen.
Also gehört Omikron und eine vierte Impfung zum Ausblick aufs nächste Jahr. Ich hoffe, dass der Sommer besser wird und ich mehr als drei mal an „meinen“ See komme. Nicht nur wegen der Plautze, sondern weil mir diese kleine Auszeit wirklich gut tut.
Fotografisch habe ich im Moment kaum Konkretes vor. Auch wenn ich gerade, für mich völlig untypisch, mich gelegentlich im Studio rumtreibe und mit Blitzen spiele, so ist das eher Lernen als Leidenschaft.
Vielleicht ändert sich das ein wenig, wenn ich da mehr Übung bzw. Sicherheit habe. Aber wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich das nicht. Die Dynamik des Shootings an sich ist bei Dauerlicht einfach anders.
Mehr konzeptionelle Arbeiten sollen es werden. Und den Gedanken an ein dokumentarisches Projekt habe ich noch nicht aufgegeben. Dann die oben angesprochene zweite Halde mit Julia. Mit Anita werde ich was machen und mit Fabienne und mit Lara und mit Amy, und hoffentlich mit Janna usw. Aber richtig konkret ist da nichts.
Ziemlich konkret hingegen ist die virtuelle Ausstellung, die ich dieses Jahr mit meiner „Therapiegruppe“ machen werde. Aber dazu mehr zu anderer Zeit und an anderer Stelle 🙂
Bei den hoffentlich stattfindenden Picknicks, Meetups, Walks und Taste&Shoots stand bei mir noch nie das Fotografische im Vordergrund, aber nach zwei Jahren Pandemie noch weniger. Das Gesellige, Kommunikative oder einfach gesagt Menschliche hat hier klar Priorität.